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Das Klinikum Karlsruhe rüstet sich für die Zukunft

Seinen Status als Maximalversorger der Region im Blick präsentiert das Städtische Klinikum mit einem umfassenden integrierten Entwicklungskonzept seine mittel- und langfristige Zielplanung.

 

Nach einer aufwändigen Planungs- und Konzeptionsphase hat die Geschäftsführung des Klinikums am 16. März dem Aufsichtsrat ein umfassendes Integriertes Entwicklungskonzept über die mittel- und langfristige Zielplanung der Klinik vorgelegt. Dieser strategischen Ausrichtung hat der Aufsichtsrat zugestimmt. Damit wurde eine Grundlage für weitere Schritte geschaffen, um das Städtische Klinikum Karlsruhe trotz schwieriger Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen sicher in die Zukunft zu führen.

Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Stapf lobte die umfangreichen Analysen und Planungen des Klinikums. „ Das Konzept bildet die Basis für eine gute Gesundheitsversorgung für die Stadt Karlsruhe und die Region“, so Bürgermeister Stapf bei der Pressekonferenz.

Wesentliche Schwerpunkte des Konzeptes sind die mittel- und langfristige strategische Ausrichtung des medizinischen Leistungsspektrums, die Konzentration der stationären Patientenversorgung in der künftigen Neubaustruktur sowie die Bewertung und Nachnutzung der Altgebäude im Sinne einer wohnortnahen Gesundheitsversorgung in einem zweiten Bauabschnitt.

Ausgehend von einer Analyse der medizinischen Leistungen wurden künftige Leistungsschwerpunkte der einzelnen Fachabteilungen und Entwicklungspotentiale definiert und entscheidende Fragen zu künftig erforderlichen Kapazitäten und Anforderungen für die weitere Bauplanung beantwortet. Die schwierigen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen und die problematische bauliche Struktur des Klinikums – vor allem im Hinblick auf die vorhandenen Altgebäude und die durch die Pavillonbauweise bedingten langen Wege für Patienten und Mitarbeiter, die eine moderne und effiziente Patientenversorgung erschweren – wurden ebenso berücksichtigt.

Nach Angaben von Geschäftsführer Prof. Dr. Hans-Jürgen Hennes stellt das erarbeitete Medizinkonzept den strategisch roten Faden für die Zukunft des Klinikums dar. „Mit dem Medizinkonzept streben wir als führender Maximalversorger eine wohnortnahe Versorgung sowie den Ausbau einer spezialisierten Medizin mit Ausrichtung auf die Behandlung komplexer Krankheitsbilder an. Hierzu haben wir sechs übergeordnete Behandlungsschwerpunkte herausgearbeitet“, verdeutlicht Hennes. Seinen Ausführungen zufolge handelt es sich hierbei um die Themenkomplexe: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Seelische Gesundheit, Tumorerkrankungen, Versorgung von Mutter und Kind, überregionale Versorgung von Schwer- und Schwerstverletzten sowie die Behandlung von komplexen Erkrankungen innerhalb eines Kopf- und Neurozentrums. Ebenso strebe das Klinikum den weiteren Ausbau von Kooperationen mit Gesundheitspartnern der Region an, um eine Versorgung „Hand in Hand“ sicherstellen zu können.

Die Umsetzung dieser Strategie hänge laut Geschäftsführer Markus Heming maßgeblich von der baulichen Infrastruktur ab. „Darum haben wir eine detaillierte Gebäudebewertung für das Klinikum vorgenommen, die anschaulich verdeutlicht, welche mittel- bis langfristigen Herausforderungen in der Baustruktur zu meistern sind“, erklärt der Betriebswirt. Laut Heming lag bislang kein freigegebenes zusammenhängendes Konzept für die Struktur- und Entwicklungsplanung für alle Gebäude des Städtischen Klinikums vor. „Aus diesem Grund haben wir aus vorliegenden Teilkonzepten eine Gesamtzielplanung für die Gebäude der Somatik am Standort Moltkestraße sowie für die Psychiatrie am Standort Kaiserallee erstellt und eine Neustrukturierung vorgenommen.“
Dabei stehen zwei Grundgedanken im Fokus: Die Zentralisierung der stationären Patientenversorgung in modernen Gebäuden der „Neuen Mitte“ (insbesondere Haus M) und den anliegenden Gebäuden mit den Häuser D, E, H, R und S sowie das Verlassen der „Pavillon-Struktur“ in den entfernt liegenden Altbauten der Häuser A, B und C. Damit entfallen unwirtschaftliche Flächen in den zum Teil denkmalgeschützten Altbauten und es entstehen kurze Wege für Patienten und Mitarbeitende. Die frei werdenden Altbauten sind auf lange Sicht für gesundheitsnahe Nutzungen, aber nicht mehr für die stationäre Patientenversorgung vorgesehen.

„Mit diesem Konzept, wird die vorhandene Planung hinsichtlich der Neubaumaßnahme modifiziert und zu einer Gesamtbetrachtung zusammengeführt, die sowohl die medizinische Leistungsentwicklung, die bestehende bauliche Struktur und die künftigen Anforderungen an moderne Gesundheitsversorgung einbeziehen“, äußerten sich die Geschäftsführer, Hans-Jürgen Hennes und Markus Heming nach der Sitzung mit einem zuversichtlichen Blick in die Zukunft. „Wir freuen uns über diesen wichtigen Meilenstein“.

Autor: Petra Geiger