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Ein viertel Jahrhundert im Zeichen der Intensivpflege

Der Intensivpflegetag am Klinikum Karlsruhe feiert sein 25-jähriges Jubiläum.

Ausgerichtet von Pflegefachkräften für Pflegefachkräfte erfreut sich der Intensivpflegetag am Klinikum Karlsruhe bereits seit vielen Jahren eines
regen Zuspruchs. Über 250 Teilnehmer aus dem süddeutschen Raum nahmen am 18. Februar an der Fachtagung teil. Der Fachkongress stand in diesem Jahr ganz im Zeichen seines 25-jährigen Jubiläums.

Die Pflege auf Intensivstationen stellt an die Pflegenden in den Kliniken höchste fachliche,emotionale und persönliche Anforderungen. Darauf ausgerichtet gab der diesjährige Karlsruher Intensivpflegetag bei Vorträgen und Workshops wieder spannende Einblicke in die Intensivpflege und Intensivmedizin. Dank des neonatologischen und des anästhesiologischen Forums kamen auch Fachkräfte der Früh- und Neugeborenenintensivpflege sowie aus der Anästhesie voll auf ihre Kosten.

Anlässlich des Jubiläums zogen Geschäftsführer Prof. Dr. Hans-Jürgen Hennes und Pflegedirektor Josef Hug Bilanz, was die Intensivpflege in den letzten Jahren beeinflusste, wo sie heute steht und wagten eine Prognose für die Zukunft. Hennes war über viele Jahre als Anästhesist und verantwortlicher Oberarzt im Bereich Notfall- und Intensivmedizin tätig. Hug, der Initiator des Karlsruher Intensivpflegetags, arbeitete über 15 Jahre in der Intensivpflege und war darüber hinaus in verantwortlicher Position für alle Intensivstation des Klinikums zuständig.

Mit den Innovationen, die im letzten Vierteljahrhundert in der Medizin Einzug hielten, veränderten sich auch die Anforderungen in der Intensivpflege. Neue Beatmungsgeräte brachten neue Beatmungstherapien mit sich. Neue interventionelle Verfahren in der Kardiologie, Endoskopie oder Neuroradiologie und innovative Wundbehandlungsmethoden sowie neue Operationstechniken wirkten sich unmittelbar auf die Arbeitsabläufe der Intensivpflegestationen aus. Auch die Weiterentwicklung von Arzneimitteln veränderte die Behandlungsstrategien bei den schwerkranken Patienten. Als Herausforderungen kristallisieren sich unter anderem der Umgang mit multiresistenten Keimen, Aspekte der Patientensicherheit sowie das zunehmend hohe Alter der Patienten und damit einhergehende ethische Fragestellungen heraus. Mit Blick auf die Entwicklungen der zurückliegenden Jahre zog Hug eine positive Bilanz. Er zeigte aber auch klare Handlungsfelder für Gegenwart und Zukunft auf. „Wir konnten im Bereich Intensivpflege in den zurückliegenden Jahren sehr viel erreichen. Darauf können wir sehr stolz sein. Einhergehend mit den technischen Innovationen und Veränderungen bei der Patientenversorgung stellt der Arbeitsplatz Intensivpflegstation hohe Anforderungen und macht fachliche wie auch emotionale Kompetenzen erforderlich. Dem müssen wir mit entsprechenden Fort- und Weiterbildungsangeboten, durchdachten Abläufen und Organisationsformen, in zeitgemäßen Räumlichkeiten mit entsprechender computer- und informationstechnischer Unterstützung Rechnung tragen“, so Hug bei seinem Vortrag. Dabei ist dem Pflegedirektor aber wichtig, dass die Pflegenden neben dem Einsatz von Hightech nicht den „klinisch-pflegerischen“ Blick basierend auf ihrer Erfahrung verlieren. Auch ist es ihm ein Anliegen, dass die menschliche Zuwendung gerade in diesem Bereich nicht zu kurz kommt.

Mit Blick auf die schwierige wirtschaftliche Situation deutscher Krankenhäuser und die unzureichende Refinanzierung durch die DRG´s hält Geschäftsführer Hans-Jürgen Hennes Veränderungen im Bereich der Infrastruktur sowie bei der Ablauf- und Prozessorganisation für unabdingbar.
Seiner Einschätzung zufolge wird der Bedarf an Intensivpflege noch wachsen und damit weiter an Bedeutung gewinnen. Vor diesem Hintergrund schaffen die Neubaumaßnahmen im Klinikum wichtige und grundlegende Voraussetzungen. „Mit Blick auf die Umsetzung unseres Medizinkonzepts und dem Ausbau unseres Status als Maximalversorger ist der Neubau
von Haus M von zentraler Bedeutung“, so Hennes. „Erst mit der Schaffung der neuen Infrastruktur können die Abläufe und Prozesse optimal aufeinander abgestimmt und Synergien genutzt werden.“ Das seit Anfang 2013 in Planung befindliche neue Betten- und Funktionshaus wird neben allen Intensivstationen und mehreren Überwachungseinheiten auch einen neuen
zentralen Operationsbereich mit 20 Operationssälen, eine Zentralsterilisation, verschiedene Untersuchungs- und Behandlungseinheiten sowie Allgemeinpflegestationen mit 240 Betten beherbergen. In der Zeit bis zum Bezug des neuen Bettenhauses werden bereits alle Vorkehrungen getroffen, um die erforderlichen Veränderungen auf den Weg zu bringen.

Abschließend bedankten sich Hennes und Hug beim Organisationsteam rund um Ralf Mattes, der die Fachweiterbildung Intensivpflege leitet und seit vielen Jahren den Intensivpflegetag organisiert, für die gelungene Vorbereitung und Durchführung der Fachtagung. Bei einem gemütlichen Essen konnten die Mitwirkenden den Tag gemeinsam ausklingen lassen.

Autor: Petra Geiger