Das Bild zeigt Ärzte bei der Auswertung eines hochintensiven fokussierten Ultraschall HIFU

Hochintensiver fokussierter Ultraschall HIFU

Urologische Klinik

Telefonnummer 0721 974-4140
Faxnummer
0721 974-4149
E-Mail-Adresse
Klinikgebäude Haus M, Moltkestraße 90

Hochintensiver fokussierter Ultraschall HIFU

Der Wunsch nach einer weniger invasiven und demnach für Kontinenz und auch Potenz schonenderen Behandlung beschäftigt im Falle einer Prostatakrebserkrankung nahezu jeden Betroffenen und seine Angehörigen.

In bestimmten Fällen kann mittlerweile eine Behandlung eines wenig aggressiven Prostatakarzinoms durch die HIFU Behandlung (= hochintensiver fokussierter Ultraschall)
erfolgen. Hierbei ist prinzipiell sowohl die primäre Behandlung eines neu diagnostizierten Prostatakarzinoms als auch die Therapie nach Rückkehr der Krebserkrankung nach einer
Strahlentherapie eingeschlossen. In letzterem Fall wird von einer sogenannten Salvage-Therapie gesprochen.

In der Urologischen Klinik am Klinikum Karlsruhe kommt hierfür das Gerät Focal OneÒ der neuesten Generation (Firma EDAP TMS) zum Einsatz. Die Bündelung der hochfrequenten Ultraschallwellen ermöglicht die Erhitzung des Prostatakarzinomgewebes auf über 85 Grad Celsius und hierdurch das Absterben der Prostatakarzinomzellen. Unterstützt wird dieser Effekt auch die Bildung von Gasblasen im Gewebe, die durch mechanische Effekte (Kavitation) die Karzinomzellen zerstören.

Auch nach einer erfolgten HIFU-Behandlung ist eine regelmäßige Kontrolle mit Bestimmung des PSA-Wertes sowie Tastuntersuchung und ggf. Ultraschalluntersuchung der Prostata sowie Durchführung von MRT-Untersuchung und Entnahme von Gewebeproben zwingend erforderlich. Nur so kann der Erfolg der Therapie überprüft, aber auch ein Therapieversagen frühzeitig erkannt werden.

Rund um die Behanldung

Gesichertes Vorliegen eines low risk-Prostatakarzinoms durch Biopsie (d.h. PSA < 10 ng/ml, Gleason-Score max. 7a) mit ausgeschlossener Fernmetastasierung.

Das Verfahren wird nach den aktuellen Leitlinien noch als experimentell eingestuft, daher werden die Daten der behandelten Patienten anonym für wissenschaftliche Auswertungen und Studien gesammelt.

Die Behandlung erfolgt unter stationären Bedingungen. Je nach Verlauf sind ca. drei bis fünf Tage stationärer Aufenthalt einzuplanen.

Indikationsstellung und Aufklärung über den Ablauf des Eingriffes erfolgen in einer gesonderten Sprechstunde im Rahmen eines ambulanten Vorgespräches.

Der Eingriff wird üblicherweise in Vollnarkose vorgenommen, hierbei wird über eine transrektale (über den Enddarm) eingeführte Sonde der hochfrequente Ultraschall millimetergenau appliziert. Die Kontrolle des Behandlungserolges erfolgt während dem Eingriff in Echtzeit durch begleitende Sonographie. Die zeitweise Einlage eines Katheters über die Harnröhre zur Sicherstellung des Urinflusses ist erforderlich.

Je nach Größe der Prostata und evtl. bereits bestehender Beschwerden beim Wasserlassen wird vor der eigentlichen HIFU Behandlung zudem eine Abhobelung (TUR-P) von Prostatagewebe durchgeführt.

Die erste Kontaktaufnahme und Beratung erfolgt in der Sprechstunde. Wir bitten hierfür um Terminvereinbarung unter 0721-974-4140.

Für Mitglieder der gesetzlichen Krankenkasse ist ein Überweisungsschein des aktuellen Quartals ausgestellt von Ihrem behandelnden Facharzt für Urologie erforderlich.

Bitte beachten Sie: Eine Beratung ist nur nach Vorlage dieses Überweisungsscheins möglich. Eine Überweisung vom Hausarzt oder auch Einweisungsscheine können leider nicht angenommen werden.

Für Mitglieder der privaten Krankenkassen gelten keine besonderen Voraussetzungen.

Für die stationäre Aufnahme zum Eingriff selbst erfolgt eine gesonderte Terminvereinbarung, hier ist eine Einweisung erforderlich.

Folgende Unterlagen sind, sofern vorhanden, mitzubringen:

  • aktuellster Brief des behandelnden niedergelassenen Urologen oder bislang behandelnder urologischer Abteilungen
  • vorhandene OP-Berichte
  • Laborwerte (insbesondere PSA-Werte)
  • aktueller Medikationsplan
  • feingewebliche (histologische) Befunde im Originaltext
  • bislang erfolgte Röntgen-/Schnittbilddiagnostik (z.B. CT, MRT, PET-CT, Szintigraphie) in Form von DVD oder CD. Bitte keine Folien oder Papierausdrucke.

Die Behandlungskosten werden ebenso wie die anfallenden Kosten der Nachbehandlung von den gesetzlichen wie auch den privaten Krankenkassen übernommen.

Ihre ärztlichen Ansprechpartner

Dr. Christina Engels

Dr. Christina Engels

Oberärztin

Medikamentöse Tumortherapie, Andrologie
FEBU (Fellow of the European Board of Urology)
Fachärztin für Urologie