Das Bild zeigt eine Visite in der Urologie

Lasertherapie

Lasertherapie

Laser ist die Abkürzung für die englischen Worte „Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation“, das bedeutet übersetzt soviel wie Lichtverstärkung durch eine stimulierte Emission von Strahlung. Es handelt sich also um sehr präzise Lichtquellen, mit denen man gezielt Gewebe bearbeiten kann.

Bekannt bzw. gebraucht werden Laser unter anderem auch in der Unterhaltungselektronik (CD- und DVD-Spieler), in der Materialverarbeitung (z.B. Schneiden von Material oder Gravuren), auch in der Waffenindustrie oder bei gewissen Messtechniken.

In der Medizin gibt es ebenfalls viele verschiedene Anwendungsgebiete, nicht nur in der Urologie. So werden zum Beispiel Operationen an der Netzhaut in der Augenheilkunde mittels Laser durchgeführt, in der Gefäßchirurgie können Krampfadern so behandelt werden, und auch der Hautarzt benutzt den Laser zur Entfernung von allerlei „Unebenheiten“ an der Haut.

Rund um die Lasertherapie

Durch bestimmte Kristalle wird ein Licht einer genauen Wellenlänge produziert. Je nach Wellenlänge kann das Licht des Lasers auch spezielle Farben bilden, so zum Beispiel beim Green-Light-Laser. Dieses gebildete Licht wird dann durch feine und dünne Fasern zum gewünschten Ort transportiert. Dort erfolgt dann die gewünschte Wirkung des Lasers, so kann mit Hilfe des Lichtes Gewebe verdampft oder geschnitten werden.

  • Nieren- und Harnleitersteine
  • Entfernung von Feigwarzen / Condylomen an der äusseren Genitalhaut und auch in der Harnröhre
  • Tumoren im Harnleiter und Nierenbecken

Mittels der Technik der Harnleiter- und Nierenspiegelung (URS, Ureterorenoskopie) ist es möglich, dünne Laserfasern über das Instrument direkt in den Harnleiter einzubringen. Damit können Steine, die sich im Harnleiter oder in der Niere (mittels der Technik der flexiblen Ureterorenoskopie) befinden, auch unter Sicht und direkt vor Ort zertrümmert werden.

Durch den Impuls des Lasers entsteht eine Stoßwelle, die gegen den Stein prallt und durch die entstehenden Zug- und Scherkräfte den Stein zerstört. Hierbei entstehen einzelne Desintegrate (Trümmer) des ehemals grösseren Steines, die entweder einzeln aus Harnleiter oder Niere entfernt werden, oder der Stein selbst wird durch die Stoßwellen so pulverisiert, dass der Staub oder kleinste Trümmer von alleine ausgeschieden werden können.

Bei dem Holmium Laser handelt es sich um eine Glasfaser, durch die ein Holmium-modulierter Laserstrahl projiziert wird. Die Wellenlänge beträgt 2.100 nm, die Energie 20 Watt. Hierdurch ist eine sehr präzise und hohe Energiefreisetzung an der Faserspitze möglich. Das Risiko, umliegendes Gewebe und damit den Harnleiter selbst zu schädigen, wird durch die präzise Ausrichtung deutlich minimiert.
 
Aber auch andere Anwendungsmöglichkeiten des Holmium Lasers gibt es in der Urologie.

So können mit seiner Hilfe Tumoren des oberen Harntraktes (Nierenbecken, Ureter) und in der Blase behandelt werden. Hierbei muss aber erwähnt werden, dass nur bedingt eine anschließende Gewebeuntersuchung möglich ist, und daher in der Blase eher eine übliche Resektion durchgeführt werden sollte. Bei Tumoren im oberen Harntrakt ist in den meisten Fällen sogar eine komplette Entfernung von Niere und Harnleiter notwendig.

Des Weiteren können mittels Holmium Laser auch Vernarbungen (Strikturen) in der Harnröhre behandelt werden (als Alternative zur klassischen Behandlung mit dem so genannten Sachse-Messer). Auch Gewebewucherungen an der Haut können gelasert werden (z.B. so genannte Feigwarzen/Condylome).