Presse, Neuigkeiten

Pressegespräch Corona-Pandemie

Lageeinschätzung am 7. Mai

Interviewpartner

  • Prof. Dr. med. Franz Kehl, Klinikdirektor Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin
  • Elvira Schneider, Pflegedirektorin

 

Themenschwerpunkte

  • Einschätzung zur Lage bundesweit
  • Einschätzung zur Lage in der Region
  • Aktuelle Situation im Klinikum Karlsruhe

 

Einschätzung zur Lage bundesweit

Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt aufgrund der anhaltend hohen Fallzahlen die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland weiterhin als sehr hoch ein.

Die hohen bundesweiten Fallzahlen werden durch zumeist diffuse Geschehen mit zahlreichen Häufungen insbesondere in Haushalten, im beruflichen Umfeld sowie in Kitas und Horteinrichtungen verursacht.

Die COVID-19-Fallzahlen stiegen in den letzten Wochen in allen Altersgruppen wieder an, besonders stark in jüngeren Altersgruppen. Auch bei den über 80-Jährigen hatte sich der wochenlang abnehmende Trend nicht fortgesetzt. In der letzten Woche sank die 7-Tage-Inzidenz erstmals wieder in allen Altersgruppen. Beim Großteil der Fälle ist der Infektionsort nicht bekannt.

Der Anstieg der Fallzahlen insgesamt und der Infektionen durch die britische Variante B.1.1.7 führte zu einer ansteigenden Anzahl von Hospitalisierungen insbesondere bei den 35- bis 79-Jährigen. Der Anstieg bei der Zahl an intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten scheint aktuell allerdings gestoppt. Alle Impfstoffe, die aktuell in Deutschland zur Verfügung stehen, schützen nach derzeitigen Erkenntnissen sehr gut vor einer Erkrankung durch die in Deutschland hauptsächlich zirkulierende B.1.1.7, und sie schützen auch vor schweren Erkrankungen durch die anderen Varianten.

Der 7-Tage-R-Wert von 0,88 liegt bundesweit inzwischen wieder deutlich unter 1. Am 7. Mai wurden dem RKI insgesamt 18.485 Neuinfektionen gemeldet. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz ist weiterhin rückläufig und liegt bei 125,7. Die Zahl der gemeldeten neuen Todesfälle in Zusammenhang mit einer COVID 19-Erkrankung lag bei 284.

Einschätzung der Lage in der Region und im Klinikum Karlsruhe

Seit letzter Woche entwickeln sich auch in der Region die Fallzahlen rückläufig. Beim Gesundheitsamt macht sich in der Kontaktnachverfolgung eine leichte Entspannung bemerkbar. Die Inzidenz bewegt sich auf einem moderaten Abwärtstrend und liegt stabil unter dem Landesdurchschnitt. Die 7-Tage-Inzidenz sank in Karlsruhe Stadt zwischenzeitlich auf 100,3 und im Landkreis Karlsruhe auf 126 (Stand 07.05.2021).
Siehe Corona-Portal Karlsruhe

Städtisches Klinikum Karlsruhe befindet sich weiterhin in der Pandemiestufe 3

Die Auslastung des Klinikums Karlsruhe im Bereich der COVID-Versorgung hat sich auf einem hohen Niveau eingependelt. Die Bettenzahl auf der COVID-Intensivstation liegt bei 14. Aufgrund der begrenzten personellen Ressourcen kommt es nach wie vor zu Einschränkungen im non-COVID-Bereich. Die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit schweren Erkrankungen wie Schlaganfällen, Herzinfarkten oder onkologische Erkrankungen ist im Klinikum Karlsruhe weiterhin sichergestellt. Insgesamt befindet sich das Klinikum Karlsruhe weiterhin in Pandemiestufe 3.

Tagesaktuelle Situation im Klinikum Karlsruhe
Siehe Klinikbetrieb in Zeiten von Corona

Aktuelle Personalsituation im Pflege- und Funktionsdienst
Im Bereich des Pflege- und Funktionsdienstes fallen aktuell insgesamt rund 150 Mitarbeitende durch Krankheit, Quarantäne oder Beschäftigungsverbot aus. Davon befinden sich 32 Mitarbeitende in Quarantäne oder im Beschäftigungsverbot.

Umzüge in Haus M dank guter Planung und Teamwork weit vorangeschritten

Seit der feierlichen Einweihung von Haus M am 25. März füllt sich das neue Gebäude zusehends mit Leben. Am 29. März nahm die Administrative Aufnahme ihre Arbeit (APA) auf. Es folgten in der Zeit vom 1. bis zum 26. April die Inbetriebnahme der Ambulanzen der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, des Clinical Cancer Centers, der Urologischen Klinik, der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie, der Neurochirurgischen Klinik sowie der Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie. Am 27. April zog dann auch die Zentrale Notaufnahme im laufenden Betrieb um. Am 5. Mai folgten in einer rekordverdächtigen Zeit von drei Stunden die Umzüge der Allgemein- und Wahlleistungsstationen. 140 Patientinnen und Patienten erlebten den Bezug der acht neuen Stationen live. Die Stationen der Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie, der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie, der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, der Neurochirurgischen Klinik sowie der Urologischen Klinik haben nun ihre neue Heimat in den oberen beiden Stockwerken von Haus M gefunden.

Parallel zog das Team der Blutbank am 30. April von Haus N nach Haus D und nahm am 3. Mai die Blutspende in modernen und großzügigen Räumen in Betrieb.

Umzüge dieser Größenordnung stellen schon im normalen Klinikbetrieb eine große Herausforderung dar. In Zeiten von Corona gehen sie mit einem weiteren großen Kraftakt einher. Alle Umzüge gingen dank guter Vorplanung und Teamwork aller Beteiligten reibungslos über die Bühne. Die Geschäftsführer Markus Heming und Prof. Michael Geißler wie auch Pflegedirektorin Elvira Schneider zeigten sich tief beeindruckt von der tollen Leistung und dem guten Miteinander in diesen herausfordernden Zeiten.

Zweitimpfung für Beschäftigte in der internen Impfstelle angelaufen
Am 4. Mai hat die interne Impfstelle im Klinikum ihren Betrieb wiederaufgenommen, um die anstehenden Zweitimpfungen für die impfberechtigten Beschäftigten durchzuführen. Die Mitarbeitenden erhielten zwischen Ende Februar und Anfang März bei ihrer Erstimpfung den vektorbasierten Impfstoff von AstraZeneca. Bei der Zweitimpfung orientiert sich das Klinikum an der aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission. Diese empfiehlt Personen unter 60 Jahren, die bereits eine 1. Impfstoffdosis mit der COVID-19 Vaccine AstraZeneca (Vaxzevria) erhalten haben, anstelle der 2. AstraZeneca-Impfstoffdosis eine Dosis eines mRNA-Impfstoffs zu verabreichen (heterologes Impfschema). Für die Zweitimpfung der unter 60-jährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde dem Klinikum der mRNA-Impfstoff von BioNTec zur Verfügung gestellt. Die Zweitimpfung bei Personen über 60 Jahren erfolgt mit dem AstraZeneca-Impfstoff. Der Einsatz von AstraZeneca für eine zweite Impfstoffdosis bei unter 60-Jährigen bleibt nach ärztlicher Aufklärung und bei individueller Risikoakzeptanz durch den Mitarbeitenden möglich.

Autor: Petra Geiger