Presse, Neuigkeiten

Lagebericht aus dem Klinikum

Einschätzung am 18. Februar 2022

Interviewpartner

  • Prof. Dr. med. Michael Geißler, Medizinischer Geschäftsführer
  • Elvira Schneider, Pflegedirektorin

 

Themenschwerpunkte

  • Einschätzung bundesweit
  • Einschätzung Baden-Württemberg
  • Einschätzung Region
  • Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe

 

Einschätzung bundesweit

Fallzahlen
220.048 (18.02.), 240.172 (11.02.),

7-Tage-Inzidenz
1371,7 (18.02.), 1472,2 (11.02.),

7-Tage-R-Wert
0,87 (18.02.), 0,98 (11.02.)

Todesfälle binnen 24 Stunden
+264 (18.02.), +226 (11.02.)

Hospitalisierungsinzidenz
5,97 (17.02.), 6,23 (10.02.)
Hospitalisierte ab 60 Jahre 11,63 (17.02.), 11,65 (10.02.)

Impfungen
N1 76,1 % (18.02.), 76 % (11.02.)
N2 74,9 % (18.02.), 74,6 % (11.02.)
N3 55,7 % (18.02.), 54,7 % (11.02.)

Epidemiologische Lage (Wochenbericht RKI 17.02.)

Deutschland befand sich mit mehr als 1 Million gemeldeten Neuinfektionen in der 6. Kalenderwoche auf dem Höhepunkt der fünften Welle der COVID-19-Pandemie. Aktuell scheint der Scheitelpunkt dieser Welle erreicht zu sein.

Es herrscht weiterhin ein sehr hoher Infektionsdruck in der Bevölkerung.

Die höchsten 7-Tage-Inzidenzen wurden weiterhin bei Kindern im Alter von 5-14 Jahren mit mehr als 3.300 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern erhoben. Aber auch in den höheren Altersgruppen stiegen die 7-Tage-Inzidenzen weiter deutlich an. Ebenso stieg die Zahl der Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen im Vergleich zur Vorwoche erneut an.

Die Hospitalisierungsinzidenz aus den Meldedaten, die Hospitalisierungsinzidenz aus der syndromischen Surveillance (COVID-SARI) und auch die Belegungskapazitäten im Intensivregister zeigen, dass die Zahl der Krankenhaus-Neuaufnahmen auf einem konstanten Niveau bleibt bzw. zuletzt wieder ansteigt. Dieser, durch die aktuelle (Omikron-) Welle bedingte, Anstieg ist allerdings im Verhältnis zum Anstieg der Fallzahlen und Neuinfektionen moderat und schwächer als in den ersten vier COVID19-Wellen. Dies ist einerseits auf die gegen schwere Krankheitsverläufe sehr gut wirksame Impfung und andererseits auf die grundsätzlich geringere Krankheitsschwere bei Infektionen durch die Omikron-Variante zurückzuführen. Das höchste Hospitalisierungsrisiko liegt weiterhin mit großem Abstand in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen.

Einschätzung Baden-Württemberg

Fallzahlen
34.270 (18.02.), 36.641 (11.02.)

7 Tage Inzidenz
1.645 (18.02.), 1.564 (11.02.),

7-Tages-R-Wert
0,94 (17.02.), 0,99 (10.02.)

Todesfälle binnen 24 Stunden
+34 (18.02.), +27 (11.02.)

Hospitalisierungsinzidenz
8,0 (17.02.), 7,6 (10.02.),

COVID-19 Fälle auf Intensivstation
286 (17.02.), 289 (10.02.)

COVID-19 Fälle invasiv beatmet
131 (17.02.), 138 (10.02.),

Anteil betreibbare ITS-Betten
12,8 Prozent (17.02.), 13 Prozent (10.02.)

Impfungen
N1 73,6 % (17.02.), 73,5 % (10.02.)
N2 73,3 % (17.02.), 73,0 % (10.02.)
N3 55,1 % (17.02.), 54,4 % (10.02)

Einschätzung Region

Inzidenzwert Karlsruhe Stadt und Landkreis

Stadt Karlsruhe 1.349 (18.02.), 1.425,6 (11.02.),
Landkreis Karlsruhe 1.478 (18.02.), 1641,9 (11.02.)

Das Infektionsgeschehen bewegt sich auf einem gleichbleibenden hohen Niveau. Nach Einschätzung der Stadt könnte der Peak in Karlsruhe erreicht beziehungsweise überschritten sein. Die aktuellen Inzidenzen bilden das tatsächliche Infektionsgeschehen in der Bevölkerung nur bedingt ab. Es kommt weiterhin zu Positivnachweisen in Pflegeheimen. Schwere Verläufe und Todesfälle sind in der Regel auf einzelne nicht geimpfte Bewohner*innen begrenzt.

In den Kliniken der Region ist die Belastung auf den COVID-19 Intensivstationen gut zu meistern. Im Raum Karlsruhe befinden sich momentan 12 COVID-19 Patienten auf Intensivstation. Davon sind 8 beatmet. Auf den COVID-19 Normalstationen ist eine moderate Belegung zu beobachten.

Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe

Tagesaktuelle Fallzahlen am Klinikum Karlsruhe

Auf den COVID-19 Normalstationen werden aktuell 18 COVID-19 Patient*innen behandelt (Vorwoche 11). Nach wie vor werden noch zwei Normalstationen für COVID-19 Patient*innen vorgehalten. In den COVID-19 Intensivbereichen werden derzeit 5 Patient*innen mit COVID-19 behandelt (Vorwoche 3), wovon 4 Patient*innen invasiv beatmet sind (Vorwoche 2) und 1 Patient*in spontan atmend (Vorwoche 1).

Bei den aktuell in Behandlung befindlichen Patient*innen mit intensivmedizinischem Aufenthalte sind (Stand 17.02) 60 Prozent geimpft und 40 Prozent ungeimpft. Die Geimpften leiden unter Vorerkrankungen. Ihr Durchschnittsalter liegt bei 69 Jahren. Von den seit 1.7.2021 im Klinikum Karlsruhe behandelten und zwischenzeitlich entlassenen COVID-19 Patient*innen mit einem intensivmedizinischen Aufenthalt waren 28 Prozent vollständig geimpft. 5 Prozent hatten einen unvollständigen Impfschutz. 62 Prozent waren ungeimpft. Bei 5 Prozent war der Immunstatus unklar.

Personelle Situation

Die Personalsituation ist aufgrund von Erkrankungen, Quarantäne und Tätigkeitsverboten nach wie vor angespannt. Dies wirkt sich auch auf die Leistungsfähigkeit aus, so dass momentan noch kein Normalbetrieb möglich ist.

Diese Woche wurden im Klinikum (Stand 17. Februar) 60 Beschäftigte positiv auf SARS-CoV-2 getestet, in KW6 waren es 45 und in KW5 76 Beschäftigte.

Betrachtet man speziell den Pflege- und Funktionsdienst fallen aktuell 235 (221 Vorwoche) Mitarbeitende durch Krankheit, Quarantäne oder Beschäftigungsverbot aus. Davon befinden sich 61 (73 Vorwoche) Mitarbeitende in Quarantäne oder im Beschäftigungsverbot.