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Viele Kinder mit schweren Atemwegserkrankungen

Klinikum Karlsruhe muss teilweise geplante Klinikaufenthalte absagen, um Säuglinge, Kleinkinder und Schulkinder mit RS-Virus und Influenza stationär zu versorgen

Bundesweit steigt derzeit die Zahl der Kinder, die wegen einer Atemwegserkrankung ärztlich behandelt werden müssen. Auch in der Franz-Lust-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Städtischen Klinikum Karlsruhe stellen sich aktuell sehr viele Säuglinge, Kleinkinder und Schulkinder mit Atemwegserkrankungen vor. Vor allem das RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) und die Influenza sind maßgeblich verantwortlich für den starken Zulauf in der Kindernotaufnahme, während das Coronavirus momentan nur eine untergeordnete Rolle spielt. Aktuell müssen durchschnittlich 90 bis 100 Patienten in 24 Stunden in der Kindernotaufnahme (KINA) versorgt werden, wovon sich bei 20 bis 25 Patienten eine stationäre Aufnahme anschließt.

„An dem RS-Virus erkranken vor allem Säuglinge unter einem Jahr und Kleinkinder unter drei Jahren, das jüngste Kind war gerade erst zwei Wochen alt“, erklärt Dr. Paul Vöhringer, Kommissarischer Direktor der Franz-Lust-Klinik. „Sie benötigen häufig Sauerstoffgaben und in vielen Fällen auch Unterstützung bei der Flüssigkeitsaufnahme in Form einer venösen Infusionstherapie.“ Zudem beobachten die Behandlungsteams vermehrt kombinierte Infektionen von RS-Viren und Influenza. Schwerer erkrankte Kinder müssen zum Teil mit einer Atemhilfe behandelt werden und in einigen Fällen ist auch eine künstliche Beatmung auf der Intensivstation erforderlich.

„Wegen der vielen stationären Aufnahmen sind zunehmend auch die vorhandenen Krankenhausbetten für Patienten mit anderen Erkrankungen knapp, weshalb wir beispielsweise auch Kinder und Jugendliche auf die kinderchirurgischen Stationen verlegen“, verdeutlicht Vöhringer. „Teilweise müssen bereits geplante Klinikaufenthalte abgesagt werden und die Patienten müssen mit längeren Wartezeiten in der KINA rechnen. „Da die Belegungssituation auch in anderen Kinderkliniken angespannt ist, erhalten wir zwischenzeitlich auch Anfragen aus weit entfernten Kinderkliniken zur Übernahme von Patienten mit einer RS-Vireninfektion.“

Der SWR hat einen Online-Beitrag zu diesem Thema veröffentlicht.