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Akteurinnen und Akteure aus Kommunen und Medizin schließen sich zu einem Weiterbildungsverbund für Hausärztinnen und -ärzte zusammen

Dem Mangel an Nachwuchskräften soll durch eine attraktive Region entgegengewirkt werden

Kreis Karlsruhe. Um dem drohenden Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten entgegenzuwirken, haben sich insgesamt 29 Akteurinnen und Akteure aus Kommunen und Medizin in der Region Karlsruhe zur Gründung eines Weiterbildungsverbundes zusammengeschlossen.  Die Kooperationsvereinbarung wurde am Freitag, 13. Januar, im Landratsamt Karlsruhe unterzeichnet.  Neben Knut Bühler, Erster Landesbeamter des Landkreises Karlsruhe, kamen zahlreiche Kooperationspartner aus dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe, der Bezirksärztekammer Nordbaden, dem stationären und ambulanten haus- und fachärztlichen Bereich der Region Karlsruhe.

„Für den Stadt- und Landkreis handelt es sich bei der Verbundgründung um eine freiwillige Aufgabe, mit der beide Partner sich für die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in der Region Karlsruhe engagieren“, betonte Erster Landesbeamter Knut Bühler.  Die Altersstruktur der Hausärztinnen und Hausärzte, ihre steigende Arbeitsbelastung sowie der Mangel an Nachwuchs und dessen veränderte Erwartungen an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erfordern neue Lösungen.

„Jetzt schon können selbst im Stadtgebiet von Karlsruhe nicht alle frei werdenden Hausarztpraxen nachbesetzt werden“, warnt Professor Dr. Martin Hausberg, Chefarzt im Städtischen Klinikum Karlsruhe und Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie. Weiter belegte Dr. Susanna Colopi Glage, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Vorsitzende der Ärzteschaft Karlsruhe und Vizepräsidentin der Bezirksärztekammer Nordbaden, die derzeitige Versorgungssituation mit Daten der Bundesärztekammer: „78 Prozent der Allgemeinärzte sind in Deutschland über 50 Jahre alt. Weiterbildungsverbünde sind einer dieser Lösungsansätze, die zukunftsorientiert gesetzt werden. Diese schaffen eine gute Voraussetzung, um Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung für die Region Karlsruhe zu gewinnen.“

Im Stadt- und Landkreis liegt der Anteil der über 60-jährigen Hausärztinnen und Hausärzte bei 37,5 Prozent. Zudem steigt die Anzahl der Teilzeitbeschäftigungen. Mit der Gründung des Weiterbildungsverbundes soll die Region attraktiver werden für Nachwuchskräfte und sich daraus die hausärztliche Versorgung in der Region Karlsruhe verbessern. Denn es hat sich gezeigt, dass sich Ärztinnen und Ärzte überwiegend in der Nähe des letzten Weiterbildungsortes niederlassen.  „Ein Weiterbildungsverbund in der Region Karlsruhe ist das fehlende Bindeglied zwischen Klinik und Praxis und bietet jungen Ärztinnen und Ärzten größtmögliche Chancen, ihre Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin inhaltlich und strukturell optimal zu gestalten“, nennt Kawe Sadreameli, niedergelassener Hausarzt in Kronau und Facharzt für Allgemeinmedizin, die Vorteile. Der Verbund bietet koordinierte Weiterbildungspläne aus einer Hand, vielseitige Kooperationspartner, attraktive Zusatzangebote und ein großes Netzwerk für angehende und erfahrene Ärztinnen und Ärzte.

Die hausärztliche Versorgung ist auch immer wieder Thema bei der Kommunalen Gesundheitskonferenz für den Landkreis Karlsruhe. Dieser hat nun eine Koordinierungsstelle beim Gesundheitsamt eingerichtet. Diese begleitet, berät, bündelt und unterstützt künftig bei kooperativen und administrativen Anliegen.

Herausgeber und Verfasser: Landratsamt Karlsruhe, Beiertheimer Allee 2, 76137 Karlsruhe

Autor: Externer Autor