Das Bild zeigt das Aufziehen einer Spritze

Leistungsschwerpunkte

Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin

Telefonnummer 0721 974-1601
Faxnummer
0721 974-1609
E-Mail-Adresse
Klinikgebäude Haus M, Moltkestraße 90

An der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin kommen eine Vielzahl an Methoden und Verfahren zur Anwendung, um eine optimale Versorgung unserer Patienten zu gewährleisten. Die folgenden Informationen sollen einen Überblick über Leistungsfähigkeit und Angebote der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin geben.

Übersicht und Details zu unserem Leistungsspektrum

Es werden alle gängigen Narkoseverfahren durchgeführt und sämtliche modernen und innovativen Anästhesie- und Überwachungstechniken angewendet. Dabei wird die gesamte Palette der auf dem Markt verfügbaren Medikamente je nach Verwendungszweck und anästhesiologischer Einschätzung der individuellen Vor- und Nachteile für den Patienten eingesetzt. Die Anästhesien werden als Vollnarkosen, Regionalanästhesien und Kombinationsanästhesien durchgeführt; der Anteil an Regionalanästhesien beträgt ca. 12 Prozent. Sämtliche peripheren Blockadeverfahren kommen als „single-shot“ oder Katheterverfahren im Erwachsenen- und Kindesalter zum Einsatz. Diese ermöglichen einen schmerzarmen postoperativen Verlauf, der die Genesung und Wiederherstellung des Patienten sehr unterstützt.

Für alle Magen-Darm-Eingriffe, alle „großen“ intraabdominellen oder retroperitonealen Operationen und in der Thoraxchirurgie wird ein thorakaler Periduralkatheter platziert, um eine postoperative Schmerzfreiheit zu gewährleisten. Hierdurch wird der postoperative Verlauf günstig beeinflusst und die Patienten können noch am Operationstag schmerzfrei mobilisiert werden.

Durch die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin werden pro Jahr über 3.000 Kinderanästhesien durchgeführt. Dabei werden Eingriffe aus den Fachgebieten Kinderchirurgie, HNO, MKG, Pädiatrie, Neurochirurgie, diagnostische Radiologie, Urologie und Ophtalmologie betreut. Im modernen Zentrum für Kinder und Frauen kommen dabei in drei kinderanästhesiologisch genutzten OP-Sälen alle modernen Verfahren und Methoden der Anästhesie und Schmerztherapie bei Kindern zum Einsatz.

Durch den neonatologischen Schwerpunkt mit pädiatrischer Intensivstation der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin betreuen wir einen hohen Anteil an Früh- und Neugeborenen anästhesiologisch bei einer operativen oder diagnostischen Intervention.

Auf die anästhesiologisch geleitete interdisziplinär-operative Intensivstation können bei Bedarf Patienten aller operativ oder interventionell tätigen Fachabteilungen des Klinikums Karlsruhe (Viszeral-, Unfall- und Gefäß-Thoraxchirurgie, Neurochirurgie, Gynäkologie, HNO, Zahn- Mund- Kieferchirurgie, Urologie, Augenheilkunde, Dermatologie und Radiologie) aufgenommen und behandelt werden. Selbstverständlich werden auch Intensivpatienten aller nichtoperativen Fächer nach Zuverlegung behandelt, ebenso wie Patienten von umliegenden regionalen und überregionalen Krankenhäusern, wenn für diese besondere Beatmungsverfahren oder andere extracorporale Organersatztherapien notwendig werden.

Da das Klinikum Karlsruhe als überregionales Traumazentrum für die Region Nordbaden mit einem Einzugsgebiet von mehr als eineinhalb Millionen Einwohnern in die Versorgung von schwerstverletzten Patienten eingebunden ist, wird auch auf der anästhesiologischen Intensivstation ein hoher Anteil polytraumatisierter Patienten – in Zusammenarbeit mit den verschiedenen operativen Fachdisziplinen – intensivmedizinisch behandelt.

Zur Behandlung und Überwachung der Patienten kommen modernste Therapieansätze und Techniken (z.B. differenzierte Beatmung, Dilatations-tracheotomie, differenzierte Katecholamintherapie unter Überwachung mit PAK/CCO, TEE, Picco, HFO und ECLA) zum Einsatz. Bei Ausfall von Organfunktionen besteht auch die Möglichkeit einer Nierenersatztherapie (Dialyse und Heparin- oder Citrat-CVVHD). Bei Bedarf können Patienten im Leberausfallkoma mit MARS behandelt werden.

Schmerzen kennt jeder Mensch. Akute Schmerzen nach einem Unfall, bei einer schweren Erkrankung oder nach einer Operation haben eine wichtige Warnfunktion, mit der unser Körper sich schützen will. Um die Heilung zu unterstützen und eine Chronifizierung zu vermeiden, behandeln wir diese Schmerzen im Klinikum intensiv mit verschiedenen Methoden.

Weitere Informationen

Im vorbereitenden Narkosegespräch wird der Gesundheitszustand eines Patienten erfasst und geeignete Narkoseverfahren unter Beachtung der individuellen Gegebenheiten und des bevorstehenden Eingriffes festgelegt. Eine chronische Medikamenteneinnahme wird auf die perioperativen Besonderheiten angepasst und alle Verfahren und Abläufe mit dem Patienten ausführlich besprochen.

Gegebenenfalls können weitere Labor, Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen veranlasst, und wenn möglich der Gesundheitszustand des Patienten präoperativ verbessert werden.

Die ärztliche Besetzung der Notarzteinsatzfahrzeuge wird an zwei Standorten von erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter anderem der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, der chirurgischen und internistischen Kliniken des Klinikums Karlsruhe übernommen, um schon bei der präklinischen Versorgung von Patienten einen hohen medizinischen Standard gewährleisten zu können. Weiterführende Informationen sind über den Link  abrufbar.

Der "Arbeitskreis Notfallmedizin" vertieft durch regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen notfallmedizinische Themen. Weiterführende Informationen sind über den Link  abrufbar.

Im Patientensimulationszentrum KaPaS werden Studenten, Pflegekräfte und Ärzte im Bereich der Notfall-, Anästhesie- und Intensivmedizin durch Simulation von seltenen Zwischenfällen bei der Patientenversorgung an einem modernen Full-Scale-Simulator auf das Eintreten dieser Ereignisse in der Realität vorbereitet. Durch den begleitenden theoretischen und praktischen Unterricht werden die Teilnehmer gezielt geschult, auftretende Komplikationen mit der größtmöglichen Sicherheit für einen Patienten zu erkennen und zu therapieren.

Um einen maximalen Lernerfolg zu erreichen,  werden die verschiedenen Situationen und Szenarien mittels Videoanalyse in Kleingruppen diskutiert. Mit modernen Lernkonzepten wie „debriefing“ und „human-resource-management“ wird ein besonderes Augenmerk auf Teamarbeit und Kommunikation gelegt.

PaSOS ist ein innovatives, bundesweites Meldesystem ( Incident Reporting System) für die Erfassung und Analyse von sicherheitsrelevanten Ereignissen in der Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. Es wurde von den anästhesiologischen Berufsverbänden DGAI (Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V.) und BDA (Bund deutscher Anästhesisten e.V.) ins Leben gerufen. Es dient der anonymen Erfassung, Analyse und Verbreitung von sicherheitsrelevanten Ereignissen in Klinik und Praxis und wird vom Tübinger Patienten-Sicherheits-und Simulations-Zentrum (TüPASS) im Auftrag von DGAI und BDA betrieben.

Ziel von PaSOS ist, die Patientensicherheit aktiv und nachhaltig zu erhöhen: PaSOS sammelt und analysiert Daten sowohl über Schwachstellen als auch über besonders positive Aspekte im System „Patientensicherheit“, organisiert deren Analyse durch Zwischenfallsexperten und meldet Ergebnisse und Handlungsempfehlungen an die Nutzer und die Fachöffentlichkeit zurück. PaSOS möchte dadurch vermeidbare Fehler reduzieren und negative Konsequenzen von schon eingetretenen Fehlern möglichst gering halten. Mit PaSOS soll auch die Verbreitung guter Strategien, Ideen und Maßnahmen in der Patientenversorgung gefördert werden.

Die extern gesicherte Anonymität aller beteiligten Personen hat bei diesem System absolute Priorität. Die Auswertung der Fälle wird dieser Priorität explizit untergeordnet: Ein Fall wird eher nicht oder nicht im gemeldeten Umfang veröffentlicht, wenn ein Rückschluss auf den Melder oder seine Institution nicht sicher ausgeschlossen werden kann. Das PaSOS-Ereignisformular ist hauptsächlich freitextbasiert, damit das Ereignis so realitätsnah und authentisch wie möglich geschildert werden kann.
PaSOS gibt lesbare Fälle direkt an die beteiligten Institutionen und deren Nutzer (Login-spezifisch) und an die Fachöffentlichkeit zurück.

Seit der Einführung von PaSOS im Jahre 2006 nimmt die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin des städtischen Klinikums Karlsruhe an diesem Qualitäts-Management-System teil.