Medizinische Technologin/ Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik

Histologie feat. Immunhämatologie

MTLA ist ein sehr vielseitiger Beruf. Mit all den medizinischen Fachbereichen werden wir pro Semester in etwa zehn verschiedenen Fächern ausgebildet. Um da noch den Überblick zu bewahren, ist es hilfreich, die Fachbereiche miteinander zu kombinieren und zu verknüpfen. Etwa so, als würde man versuchen, Ziffernschlösser in einem Gedankenpalast zu öffnen. Um das ganze etwas anschaulicher zu erklären, verknüpfen wir in diesem Blog die Ziffernschlösser Histologie und Immunologie miteinander.

Wo können wir die Histologie mit der Immunhämatologie verknüpfen? Ganz einfach: beim Thema Schwangerschaft! Die Plazenta, oder auch der Mutterkuchen genannt, wird zum Beispiel bei Mehrlings-Geburten, einem Schwangerschaftsdiabetes, Anomalien des Neugeborenen oder einer Risikoschwangerschaft untersucht. Während der Ausbildung lernen wir im Fachgebiet Histologie, wie dieses besondere Organ bearbeitet werden muss, welche Färbungen für Plazentauntersuchungen ideal sind und wie eine gesunde Plazenta sowohl makroskopisch wie auch mikroskopisch aufgebaut ist.  

Eine Risikoschwangerschaft liegt zum Beispiel dann vor, wenn die Mutter Rhesus negativ ist. Ob jemand Rhesus negativ oder positiv ist, erkennt man an dem + oder – nach der „normalen“ Blutgruppe, zum Beispiel „AB -“. Wie man Blutgruppenmerkmale bestimmt und welches Blut im Falle einer Bluttransfusion dem Patienten gegeben werden darf, das lernen wir im Fachgebiet Immunhämatologie. Bei einer Rhesus-negativen Mutter besteht die Gefahr, dass sie Antikörper gegen das Blut ihres Kindes bildet. Diese könnten die Blut-Plazenta-Schranke überwinden und so aus dem Blut der Mutter in das des Kindes gelangen und großen Schaden beim Ungeborenen anrichten. Wie dicht kindliches und mütterliches Blut beieinander liegen, haben wir schon in der Histologie gelernt.

Text: 2. Semester MTL-Schule